Demokratie

Demokratie heißt wörtlich „Herrschaft des Volkes“. Über die eigene Regierung mitbestimmen,frei die eigene Meinung äußern: in Deutschland sind das relativ junge Errungenschaften.
Demokratien wollen nahezu alle Länder der heutigen Welt sein. Kaum ein politisches Regimebezeichnet sich nicht als demokratisch. Selbst autoritäre Herrschaftssysteme in Asien, Afrika undLateinamerika berufen sich ebenso auf die Demokratie wie traditionell demokratische Länder derwestlichen Welt. Das galt gleichermaßen für die zusammengebrochenen „realsozialistischen“ SystemeMittel- und Osteuropas, die sich als „Volksdemokratie“ oder „sozialistische Demokratie“ bezeichneten.
Was ist eigentlich Demokratie? Die deutsche Wiedergabe des griechischen Wortes als“Volksherrschaft“ ist nicht sehr aussagekräftig. Das Volk kann Herrschaft auf verschiedene Weiseausüben. In den kleinen überschaubaren Stadtstaaten des antiken Griechenlands kam das Volk, daswaren damals die freien Männer, auf dem Marktplatz zusammen und stimmte über die Gesetze ab.In den heutigen Großstaaten ist diese Form direkter Demokratie nicht mehr praktikabel. Das Volk kannin der modernen Massendemokratie die Herrschaft nur mittelbar und indirekt ausüben, indem es sieauf Vertreter (Repräsentanten) überträgt.

Das politische Leben in Deutschland ist mehr als Kanzleramt, Bundestag und Parteizentralen. Anvielen Stellen füllen Menschen die deutsche Demokratie mit Leben.
An der Basis, in den Kommunen, arbeiten Gemeinde- und Stadträte am Gelingen des Alltags vor Ort.In den Ländern streiten Abgeordnete um die richtige Bildungspolitik, um Umweltfragen und die Polizei.Und im Bund wirken nicht nur die rund 700 Abgeordneten des Bundestages an den Entscheidungenmit: Zahlreiche Mitarbeiter im Parlament und den Ministerien, Interessenvertreter, und oftmals auchder Bundesrat spielen eine Rolle, wenn Gesetze verfasst werden.
Die Demokratie lebt aber vor allem von den Bürgerinnen und Bürgern, sie sind die Basis derStaatsgewalt. In Wahlen und Bürgerentscheiden, durch gesellschaftliches und politischesEngagement, und durch ihr Interesse für die diskutierten Themen legen sie die Grundlage für einenfunktionierenden Staat.