Fliegendes Künstlerzimmer nach Seligenstadt?

Wenn es nach Susanne Schäfer, Fraktionsvorsitzende der FDP Seligenstadt geht, dann am besten sofort und hier: In die Einhardschule nach Seligenstadt. „Wir finden es eine tolle Chance für den Kreis Offenbach und natürlich auch für unser Seligenstadt “, zeigt sich Susanne Schäfer begeistert. Bei der Lehrerschaft und Schulleitung der Einhardschule rennt man jetzt bereits offene Türen ein. Für das Projekt gastiert ein Jahr lang das eigens von den namhaften Architekten Michel Müller und Nikolaus Hirsch in modularer Holzbauweise entworfene mobile Atelier auf dem Schulhof einer Schule. Partner des Projekts sind u.a. das Hessische Kultusministerium und das Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Das fliegende Künstlerzimmer ist ein vollkommen neuartiges Programm der kulturellen Bildung an Schulen. Gleichzeitig ist das fliegende Künstlerzimmer ein Programm zur Förderung von Künstlern. Der/die Künstler*in lebt und arbeitet über ein gesamtes Schuljahr in einem speziell für diesen Zweck entworfenen mobilen Künstleratelier und entwickelt gemeinsam mit den Lehrern und Schülern künstlerische Projekte.

Die Idee dahinter mutet ungewöhnlich an und versteht sich doch als spannende Möglichkeit für die Schüler, schwellenlos vom Schulhof direkt die völlig offene Welt des Künstlers zu betreten. Unabhängig vom schulischen Kunstunterricht sollen und können hier Berührungsängste gar nicht erst aufkommen und möglicherweise die Konnotation, Kunst sei etwas Elitäres oder für die Schüler nicht erreichbar, abgebaut werden.

Für Schule und Schüler bedeutet dies eine langfristige, kulturelle Schulentwicklung. Durch den unmittelbaren Kontakt mit kreativen Prozessen können sich die Schüler einbringen und in offenen Atelierangeboten ihr künstlerisches Potenzial entfalten. Ziel dabei ist, dass Kinder und Jugendliche möglichst partizipativ und eigenschöpferisch Kunst und Kultur für sich erschließen können. Auch interessierte Lehrer erhalten so neue kreative Ansätze für ihre jeweiligen Fächer.
Als übergeordnetes „Asset“ aus Landessicht sieht man die Verzahnung des Schullebens mit dem Künstlerleben als eine Chance, damit die Persönlichkeitsentwicklung als integralen Bestandteil des Bildungsauftrags zu fördern. Gleichzeitig stellt es ein gelungenes Instrumentarium dar, Kultur und Kunst aus den Ballungszentren herauszubringen und täglich anzubieten.

Ein spannendes und vor allem auch prestigeträchtiges Projekt mit beträchtlicher Außenwirkung und man darf gespannt sein, wie die Entscheidung über den Standort schlussendlich ausfallen wird. „Wir brauchen bis allerspätestens Mitte November die Zusage des Landkreises, dass er als Partner mit im Boot ist und das Projekt finanziell unterstützt“, so Schäfer. Man darf gespannt sein und die Daumen drücken, dass bereits zum Schuljahr 2021 das fliegende Künstlerzimmer in Seligenstadt bestaunt und betreten werden darf.

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