Ob dem beschlossenen Umbau des Bahnhofs zu einem modernen Verkehrsknotenpunkt an wenigen Stellen alter Baumbestand geopfert werden muss, ist ein schwieriges und komplexes Thema. Schließlich arbeitet das zuständige städtische Bauamt schon über vier Jahre daran, um hier eine tragfähige Konzeption mit allen Beteiligten zu entwickeln. Im Rahmen einer ausführlichen Informationsveranstaltung wurden am Montag, dem 23.11.2020, nochmals Vertreter aller Fraktionen durch Bürgermeister Dr. Daniell Bastian, 1. Stadtrat Michael Gerheim sowie das städtische Bauamt ausführlich über den aktuellen Stand der Planung informiert.
Dabei wurde mitgeteilt, dass der alte Baumbestand an der Ostseite des Bahnhofs komplett erhalten bleiben kann. Lediglich fünf Linden in der Eisenbahnstraße und sieben Bäume am jetzigen Park/Ride-Parkplatzkönnen können so nicht erhalten bleiben. In der Eisenbahnstraße reicht der Straßenraum einfach nicht aus, um alle Vorstellungen zu vereinen. Zudem liegen die dortigen Gas- und Stromleitungen direkt an bzw. unter den Bäumen. Die dringend notwendigen Arbeiten können nicht ausgeführt werden, ohne die Bäume erheblich zu schädigen. Diese Aussage kommt nicht von der Stadt, sondern von den jeweiligen Energienetzbetreibern.
Aus diesem Grund sieht die Planung für die nicht zu erhaltenden Bäume des Altbestands insgesamt 40 Neupflanzungen vor. „Dass hier Umweltaspekte umfassend in die Planung einfließen, wurde in den Erläuterungen nochmals mehr als deutlich“ sagt Susanne Schäfer, Fraktionsvorsitzende der FDP Seligenstadt. „Dem Bürgermeister und der städtischen Verwaltung in dieser Sache Informationsverschleppung und eine Hintergehung der Opposition und Bürgerschaft vorzuwerfen, ist eine absolute Unverschämtheit. Dieses Vorgehen passt aber mittlerweile zum politischen Handeln der Grünen“, so Schäfer weiter. Es geht den Grünen neben ihrem sektiererischeren Kampf um einzelne Bäume offensichtlich auch darum, mit allen Mitteln Stimmung zu machen. „Das ist unfair, unsachlich und entwertet die eigentlichen Motive der Grünen“ ergänzt Christian Bengs, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP Seligenstadt. „Nach ihren Lügenpresse-Vorwürfe gegen die örtliche Presse passt dies aber ins Bild. Für die Grünen gehört das gezielte Verbreiten von Halbwahrheiten mittlerweile zum politischen Handwerk“, so Bengs weiter.