Warum und mit welchen Ambitionen kandidieren Sie?
Ich bin Vorsitzende der Freien Demokraten FDP Seligenstadt. Als Vorsitzende bin ich (mit)verantwortlich für richtungsweisende Entscheidungen der Partei und im ständigen Dialog mit deren Vertretern im Stadtparlament. Es ist für mich daher selbstverständlich, zusammen mit unserem Bürgermeister, unserem Landtagsabgeordneten und unserer Fraktionsvorsitzenden den Wählerinnen undWählern sichtbar zu machen für welche Ziele wir uns als Team einsetzen und welche Haltung wir als Team in Seligenstadt einnehmen.
Andere Ex-Bürgermeister (Rolf Wenzel, Bernhard Bessel) kandidieren auf den letzten Listenplätzen ihrer Parteien, warum haben Sie sich für den entgegengesetzten Weg entschieden?
Zu den Motiven der beiden Herren kann und will ich mich nicht äußern.
Ich meine, wer verantwortlich zeichnet, sollte auch sichtbar sein. Sollte offen zeigen, welche Rolle er in der kommunalpolitischen Arbeit einnimmt. Ich bevorzuge also das offene Visier.
Gab es Vorwürfe, Sie würden sich als „Parteisoldat“ aufstellen lassen/mit Ihrem bekannten Namen wirken? Was erwidern Sie hierauf/würden Sie erwidern?
Nein, warum auch. Als Vorsitzende der Freien Demokraten FDP Seligenstadt werbe ich um jede Stimme getreu meinem Motto „weil es um Seligenstadt geht“. Ich unterstütze gerne die erfolgreiche Arbeit unseres Bürgermeisters und würde mich freuen, wenn es uns gemeinsam gelingen würde, stabile Mehrheiten zu entwickeln. Stabile Mehrheiten sind eine große Hilfe für nachhaltig erfolgreiche Arbeit – gerade bei strittigen Zukunftsthemen.
„Parteisoldat“, das ist kein Begriff, der zu mir passt. Zur FDP übrigens auch nicht!
Was reizt Sie an einer Legislaturperiode im Parlament, also speziell an dem Wechsel von der Gemeindeverwaltung in die -vertretung? Welche Vorteile hat Ihre Erfahrung als Bürgermeisterin für die Arbeit im Ortsparlament?
Ich war über 12 Jahre als Bürgermeisterin für das Wohl der Stadt verantwortlich. Diese Verantwortung legt man nicht einfach ab, wenn man das Amt aufgibt. Bei meiner letzten Bürgermeisterin-Wahl haben über 65 % aller Wähler mir ihr Vertrauen geschenkt. Ein für mich sehr erfreuliches Ergebnis, das ich darauf zurückführe, dass ich stets ein offenes Ohr für die Bürgerinnen und Bürger hatte. Und aus Sicht vieler Seligenstädter heute noch habe.
Dieses Gespür für die Sorgen und Nöten, für den kommunalpolitischen Handlungsbedarf aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger, der Vereine und Gewerbetreibenden kann und möchte ich einbringen. Den stillen Mehrheiten Gehör verschaffen, ist die Aufgabe derjenigen,die nicht unmittelbar eingebunden sind.
Gibt es ganz konkrete Themen aus Ihrer Zeit im Bürgermeisteramt, die Sie unbedingt noch umgesetzt sehen möchten?
Mir liegt eine ganze Reihe von Themen am Herzen. An erster Stelle die Schaffung einer stabilen Mehrheit und die Bereitschaft zu parteiübergreifenden Lösungen. Zunächst gilt es die Folgen der Corona-Pandemie zu verarbeiten: Eine schnelle und nachhaltige Digitalisierung der Seligenstädter Schulen, die Aufrechterhaltung einer lebendigen Einkaufsstadt. Daneben stehen die großen Herausforderungen wie finanzbarer Wohnraum und städtische Infrastruktur, die S-Bahn-Anbindung an das Rhein-Main-Gebiet. Je größer und bedeutender ein kommunales Projekt, desto größer die Meinungsvielfalt – und genau hier sehe ich meine Aufgabe als Brückenbauer: Gemeinsamkeiten auszuloten und politische Mehrheiten zu gestalten. Aufbauend auf meinen Erfahrungen als langjährige Bürgermeisterin der Stadt Seligenstadt